• Abenteuer
  • 26 Februar, 2021

Chukkung: Ein idealer Tagesausflug zur Akklimatisierung auf dem EBC Trek

Chukkung: Ein idealer Tagesausflug zur Akklimatisierung auf dem EBC Trek
Der Ama Dablam thront über dem Tal von Chukkung. Photo: Eva Wieners

Ein Akklimatisierungstag ist auf dem Everest Basecamp Trek und auf allen Wanderungen, die in große Höhen führen, ist nicht nur wichtig – er ist essentiell. Auch wenn man gut in Form ist, sollte man langsam aufsteigen, um nicht von der Höhenkrankheit getroffen zu werden. Auf dem Everest Basecamp Trek werden normalerweise zwei Akklimatisierungstage eingeplant. Der erste findet in Namche Bazaar statt, der zweite in Dingboche. Als wir zum Everest Basecamp aufstiegen, haben wir uns für eine andere Variante entschieden und haben eine Tagestour von Dingboche nach Chukkung unternommen. Dieser Extra-Tag, an dem wir den Chukkung Ri bestiegen haben, war nicht nur ein wirklich toller Ausflug, er hat auch sichergestellt, dass wir für die restliche Wanderung gut akklimatisiert waren.

Chukkung: Ein idealer Tagesausflug zur Akklimatisierung auf dem EBC Trek
Die letzten Meter bis zum Gipfel des Chukkung Ri. Photo: Eva Wieners

Um von Chukkung nach Dingboche zu gelangen, folgten wir dem Tal nach Osten, anstatt den anderen Trekkern in Richtung Westen und Lobuche zu folgen. Sofort nach dem Verlassen des Ortes merkten wir, dass wir viel weniger Menschen trafen, da dieser Ausflug bei den meisten Trips zum Basecamp nicht vorgesehen ist.

Das tollste an dieser Wanderung für mich war die spektakuläre Sicht auf den Ama Dablam. Als wir am Tag zuvor in Dingboche angekommen waren, war das Wetter sehr schlecht und neblig, und wir hatten den Berg noch gar nicht gesehen. Doch am nächsten Tag war ich wie verzaubert: der wunderbare Berg war genau vor uns und sah fast so aus, als könnten wir ihn anfassen. Der einzigartige Gipfel des Ama Dablam sieht immer anders aus, je nachdem in welchem Winkel man darauf schaut, und in den nächsten zwei Tagen sollten wir viele verschiedene Perspektiven auf ihn bekommen.

Chukkung: Ein idealer Tagesausflug zur Akklimatisierung auf dem EBC Trek
Aus dem Fenster unserer Unterkunft sieht an direkt auf den Ama Dablam. Photo: Eva Wieners

Der Weg nach Chukkung ist einfach und steigt sehr gleichmäßig an. Zwei Reihen von Trägern mit Kletterausrüstung passierten uns, denn der Weg führt auch zum Island Peak Basecamp. Nach drei bis vier Stunden erreichten wir das kleine Dorf Chukkung. Wir waren sehr glücklich als wir merkten, dass wir die einzigen hier waren. Nach den letzten Tagen in den vollen Unterkünften auf dem Hauptweg war dies eine willkommene Abwechslung.

Nach einem schnellen Mittagessen aus Knoblauchsuppe und tibetischem Brot machten wir uns auf den Weg, um die Gegend ein wenig zu erkunden, bevor es zu kalt wurde. Wir liefen den Weg entlang, der auch in die Richtung des Island Peaks führt und der einer Moräne folgt. Nach ungefähr einer Stunde kehrten wir um, da der Wind immer heftiger wurde und wir alle müde waren. Doch schon nach diesem kurzen Weg war die Aussicht auf den Ama Dablam und seine Gletscher eine ganz andere als aus dem Tal.

Nach einer eiskalten Nacht, in der unsere Wasserflaschen komplett durchgefroren sind, begannen wir am nächsten Morgen unseren Aufstieg auf den Chukkung Ri. Mit 5546 Metern ist er fast so hoch wie der Kalar Patthar und bietet auch unglaubliche Aussichten. Nach den ersten zwei Stunden wurde der Aufstieg für mich jedoch sehr schwer und ich merkte die Höhe. Ich musste mich nach ein paar Schritten immer wieder ausruhen. Ganz langsam schob ich mich den Berg hinauf, während mein Vater immer weit vorne war und die Sicht genoss und auf mich wartete. Vor uns entfaltete sich das Panorama mit dem Island Peak, dem Ama Dablam und dem Nuptse, und je höher wir kamen, desto mehr Gipfel konnten wir sehen. Wir trafen nur zwei weitere Menschen beim Aufstieg und genossen die Zeit für uns sehr. Es war einfach magisch.

Chukkung: Ein idealer Tagesausflug zur Akklimatisierung auf dem EBC Trek
Auf dem Weg von Dingboche nach Chukkung trifft man wenige Menschen, aber einige Yaks. Photo: Eva Wieners

Wir schafften es nicht bis ganz nach oben, sondern entschieden uns für die Umkehr, als wir den Grad erreichten. Ich merkte die Höhe sehr, es wurde spät und wir mussten noch am selben Tag bis nach Dingboche absteigen. Trotzdem war die Sicht von hier schon unglaublich, und auf der anderen Seite des Grades konnten wir einen langen Gletscher sehen, der sich majestätisch ins Tal schob. Nach einer kurzen Pause mit ein paar Keksen und Wasser machten wir uns also auf den Rückweg – der viel einfacher war. Diesmal schauten wir beim Laufen auf den Ama Dablam und konnten nochmals die Schönheit diese Berges intensiv wahrnehmen.

Nach einem schnellen Mittagessen in der Unterkunft liefen wir die letzten Kilometer bis nach Dingboche weiter, wo wir die Nacht verbrachten und dann weiter in Richtung Basecamp wanderten. Der Ausflug nach Chukkung kostete uns zwei Tage, aber es war wunderschön. Nicht nur konnten wir den Ama Dablam in all seiner Schönheit bewundern, wir hatten auch Zeit ohne viele Mitwanderer und konnten die Einsamkeit der Berge spüren. Ich hatte dort einige Probleme mit der Höhe, aber dafür keine mehr auf dem weiteren Weg. Diese zwei Akklimatisierungstage waren nicht nur sehr schön, sondern auch extrem hilfreich auf meinem Weg ins Everest Basecamp.

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